In den Startlöchern: Die ersten Tage nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss
Die Ausbildungszeit bei der Bundespolizei vergeht wie im Flug: Kaum hält man das Zeugnis für die abgeschlossene Berufsausbildung in den Händen, schon findet man sich bei der ersten Blaulichtfahrt oder dem ersten Einsatz wieder. Diese ersten Wochen auf der Dienststelle zählen zweifellos zu den unvergesslichsten Momenten bei der Bundespolizei. Doch trotz der anfänglichen Herausforderungen beim Berufsstart wächst man schneller in den Dienstalltag hinein als erwartet.
Zweieinhalb Jahre dauert die Ausbildung zur Bundespolizistin oder zum Bundespolizisten im mittleren Polizeivollzugsdienst. 2.400 Stunden voller spannender theoretischer Einblicke in das Polizeiwesen, herausfordernder Situationstrainings und Praktika und natürlich dutzende Teller der berühmten Köstlichkeit NuGuGu, die schon so manchem angehenden Bundespolizisten oder -polizistin die nötige Energie für den Tag geliefert hat. Und dann wird es ernst: Plötzlich hält man das Zeugnis in der Hand, bekommt Urkunde und Schulterstücke überreicht, und nur wenige Tage später beginnt der Alltag auf der Dienststelle. Die ersten Tage als Polizeimeisterin oder -meister können wie ein Sprung ins kalte Wasser erscheinen. Nachdem man während der Ausbildung kurz vor Abschluss noch zu den Erfahrenen gehörte, findet man sich plötzlich wieder als „Frischling“.
Diese Verwendungen erwarten dich nach dem Ausbildungsabschluss
Bereits direkt zu Dienstbeginn warten unterschiedliche Verwendungsmöglichkeiten auf unsere Neuankömmlinge. Beispielsweise kann man die Kolleginnen und Kollegen der Grenz- und Bahnpolizei unterstützen, erste Berufserfahrungen bei der Bundesbereitschaftspolizei sammeln, für Sicherheit an deutschen Flughäfen sorgen oder Einrichtungen und Gebäude der Bundesorgane schützen. Bei Veranstaltungen wie Fußballspielen der Champions League oder dem G20-Gipfel werden unsere neuen Bundespolizistinnen und -polizisten auch gelegentlich als Verstärkung für die Polizeien der Länder oder andere Sicherheitsbehörden eingesetzt.
Auf der neuen Dienststelle: Diese Herausforderungen erwarten dich
In den ersten Wochen wird schnell klar, dass man mit dem theoretischen Wissen, das man als frischgebackener Bundespolizist oder Bundespolizistin mitbringt, zwar eine solide Grundlage für den Polizeivollzugsdienst mitbringt – in der Praxis gibt es aber noch jede Menge Neues zu lernen. Zum Glück stehen erfahrene Kolleginnen und Kollegen bereit, um in der Anfangszeit unterstützend zur Seite zu stehen. In Episode 8 unseres Podcasts FUNKDISZIPLIN berichten unsere Podcasterinnen und Podcaster Phil, Susann, Simon, Johanna und Daniel von ihren ersten herausfordernden Berufserfahrungen. Ein Moment, der unserem Podcast-Team besonders im Gedächtnis geblieben ist, ist der, wenn das Tragen der Dienstwaffe so zur Routine wird, dass man das Gewicht der Waffe kaum mehr wahrnimmt. Da kann es schon einmal passieren, dass man inmitten einer Menschenmenge hochschreckt, in der Annahme, die Waffe verloren zu haben (daher stets den Waffenkontrollgriff im Hinterkopf behalten!). Auch die erste Blaulichtfahrt gehört zu den einprägsamsten Erlebnissen. Doch nicht nur dem Umgang mit Verantwortung und dem Kampf gegen das Adrenalin müssen sich Neulinge stellen. Auch die Kommunikation über Funk, die Dialekte der neuen Kolleginnen und Kollegen und die Einarbeitung in das interne Vorgangsbearbeitungssystem stellen die Absolventinnen und Absolventen vor neue Herausforderungen.
Wichtig ist es, kühlen Kopf zu bewahren und in der Eingewöhnungsphase nicht allzu streng zu sich selbst zu sein. Verantwortung und Zuverlässigkeit sind zwar wichtige Voraussetzungen für den Bundespolizeiberuf, aber niemand erwartet, dass am Anfang alles perfekt läuft. Ob man es glaubt oder nicht: Auch unserem FUNKDISZIPLIN-Team ist zu Beginn der Karriere das ein oder andere kleine Malheur passiert – vom überhörten Wecker bis hin zum unangenehmen Moment, wenn man die Anweisung des bayrischen Kollegen durchs Funkgerät zum fünften Mal nicht versteht. Obwohl die Startphase etwas beängstigend war, kann unser Podcast-Team heute über anfängliche Missgeschicke lachen. Und ein bewährtes Mittel, das bisher auf jeder Dienststelle gut angekommen ist, war das Mitbringen der ein oder anderen Leckerei – Kuchenbackkünste sind also klar von Vorteil!
Der Berufseinstieg ist geschafft: Wie geht’s weiter?
Nach einigen Jahren praktischer Erfahrung im mittleren Polizeivollzugsdienst können Berufsanfängerinnen und -anfänger darüber nachdenken, ob sie sich auf ein Spezialgebiet konzentrieren möchten. Als Urkundenfachkraft kann man beispielsweise gefälschte Dokumente identifizieren und als Entschärferin oder Entschärfer arbeitet man mit hochexplosiven Spreng- und Brandvorrichtungen. Außerdem stehen Berufseinsteigerinnen und -einsteigern Weiterbildungen in verschiedenen Bereichen der Bundespolizei offen. Bei Erfüllung der Voraussetzungen gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, sich zum Diensthundeführer, zur Polizeitrainerin, zum Polizeisanitäter oder zur Ermittlerin zu qualifizieren. Vielfältigste Perspektiven, um sich weiterzuentwickeln und genau die richtige Spezialisierung zu finden.