Was ist deine Aufgabe bei der Bundespolizei?
Ich arbeite im Einsatzbereich Schutz von Bundesorganen, was bedeutet, dass ich die Mitarbeiter, die Gebäude sowie die Umgebung gefährdeter Bundesverfassungsorgane vor Störungen und Gefahren schütze. Ich persönlich bin im Einlasskontrolldienst des Bundespräsidialamtes eingesetzt. Jede Person, die das Bundespräsidialamt und das Schloss Bellevue besichtigen will, oder auch diejenigen, die dort einen Arbeitstermin haben, müssen erst einmal an uns vorbei. Das Ganze läuft ähnlich ab wie am Flughafen: Mitgeführte Taschen werden abgegeben und durchleuchtet, Personalien werden überprüft und die Person muss den Metalldetektor passieren. Gefährliche Gegenstände werden sichergestellt.
Gelegentlich müssen wir den Zutritt verwehren, denn regelmäßig kommen unbekannte Personen vorbei und geben an, einen Termin mit dem Bundespräsidenten zu haben. Wir klären dann natürlich erst einmal ab, ob dies der Wahrheit entspricht. Stellt sich der besagte Termin als frei erfunden heraus, versuchen wir, die Person mit viel Fingerspitzengefühl und polizeilicher Kommunikation zum Verlassen der Örtlichkeit zu bewegen. Häufig werden wir aber auch einfach von Touristen nach dem Weg gefragt und helfen gerne weiter.
Warum hast du dich für die Bundespolizei und konkret für den Bereich Schutz von Bundesorganen entschieden?
Mir wurde der Beruf quasi in die Wiege gelegt. Meine Eltern sind beide Polizisten und als ich dann noch ein erfolgreiches und spannendes Schülerpraktikum bei der Polizei absolviert habe, war klar: Ich gehe zur Bundespolizei. Als junge Mutter habe ich den Bereich des Schutzes von Bundesorganen gewählt, denn er lässt sich sehr gut mit der Familie und der Kinderbetreuung vereinbaren.
Wie sieht der typische Arbeitstag einer Polizistin im Bereich Schutz von Bundesorganen aus?
Zwischen sieben und halb acht treffe ich an meiner Dienststelle ein und mache mich einsatzbereit. Das bedeutet, ich ziehe meine Uniform und Schutzweste an und bereite meine Führungs- und Einsatzmittel vor. Dazu gehören meine Schusswaffe, mein Schlagstock und mein Reizstoffsprühgerät.
Anschließend geht es weiter zur Lageeinweisung, wo ich über alle anstehenden Ereignisse in Kenntnis gesetzt werde. Regelmäßig stehen Staatsbesuche an, die besondere Vorbereitung und höchste Aufmerksamkeit von uns erfordern.
Was würdest du jemandem empfehlen, der sich für den Dienst bei der Bundespolizei interessiert bzw. was sollte er unbedingt mitbringen – gerade auch in deiner Verwendung?
Wer sich für unseren Beruf interessiert, sollte auf jeden Fall eine gewisse körperliche Fitness mitbringen sowie ein gutes Allgemeinwissen zu gesellschaftlichen Themen. In meinem Bereich sollte sich jeder darüber bewusst sein, dass man die Verantwortung für Sicherheit und Handlungsfähigkeit des deutschen Staates trägt. Ein ausgeprägter Teamgeist sowie eine schnelle Auffassungsgabe sind außerdem notwendig.
In meinem Bereich hat man die Möglichkeit, seine Arbeitszeit flexibel zu gestalten. Dies ist mit dem Familienleben sehr gut vereinbar. Man bezieht ein gutes sowie gesichertes Gehalt und hat eine Menge Möglichkeiten sich fortzubilden. Die Arbeit im Bereich des Schutzes von Bundesorganen kann wirklich viel abwechslungsreicher sein, als man es sich vielleicht erst einmal vorstellt.